Vision
Humanistisches Bildungsideal zeitgemäss interpretiert
Das Gymnasium Lerbermatt verbindet in der MINT-Klasse das humanistische Bildungsideal mit den Anforderungen der Gegenwart. Unsere Schülerinnen und Schüler setzen sich in ihrer vierjährigen Ausbildung mit den Wissensbeständen und Fragestellungen vergangener Jahrhunderte auseinander. Gleichzeitig sind sie in der Lage, Probleme der Gegenwart zu analysieren und über mögliche Lösungen zu diskutieren. Die durch die gymnasiale Ausbildung tradierte kulturelle Verankerung sowie der Fokus auf die Herausforderungen der modernen Welt befähigt unsere Schülerinnen und Schüler, sich als mündige Bürgerinnen und Bürger - auch in technisch-naturwissenschaftlicher Hinsicht - in unserer demokratischen Gesellschaft zu engagieren. Die drängenden Fragen der Gegenwart und Zukunft werden mithilfe von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik beantwortet werden. Es ist die Aufgabe des Gymnasiums, die Voraussetzungen zu schaffen, damit Jugendliche entsprechende Ausbildungs- und Berufswege einschlagen.
Die MINT-Klasse
In der heutigen Welt sind Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik wichtiger denn je. Sie helfen uns, die Natur, das Leben und das Universum zu verstehen und neue Lösungen zu entwickeln. Wir sind auch auf sie angewiesen, um auf schwierige Fragen, die unsere Gesellschaft betreffen, eine Antwort zu finden. In der Gegenwart und für die Zukunft.
Mit dem Ziel, Jugendliche verstärkt für die Naturwissenschaften zu faszinieren, führen wir am Gymnasium Lerbermatt pro Jahrgangsstufe eine bis zwei MINT-Klassen. Die Schüler:innen sind dabei frei in ihrer Wahl des Schwerpunktfaches.
Das Gymnasium Lerbermatt bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, die Faszination der Naturwissenschaften hautnah zu erleben. In einem besonderen Ausbildungsgang können Interessierte in Mathematik, Informatik und Technik sowie den naturwissenschaftlichen Fächern Biologie, Chemie, Physik und Geografie (MINT) zusätzliches Wissen erwerben und in Teams praktische Erfahrungen sammeln.
Die Schülerinnen und Schüler sollen erleben, wie Naturwissenschaften umgesetzt werden, welche Rolle sie in der Forschung und in der Berufswelt spielen, wie vielseitig und spannend Technik ist. Innerhalb und ausserhalb des Schulzimmers und über die Fächergrenzen hinweg. Deshalb besuchen sie nebst dem normalen Unterricht unsere Transfermodule und Praktika, in denen sie die Berufs- und Forschungswelt im MINT-Bereich kennen lernen.
Ein besonderer Höhepunkt ist die Summerschool an der ETH Lausanne (EPFL) oder der BFH Bern, in der die Schülerinnen und Schüler eine Woche lang mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in verschiedenen Ateliers zusammenarbeiten.
Die Schülerinnen und Schüler der MINT-Klassen erhalten neben der Matura ein Zusatzzertifikat, welches ihnen den Besuch der MINT-Module bescheinigt.
Curriculum
Die Transfermodule in denen wir fächerübergreifend arbeiten, bilden das eigentliche Herzstück der MINT-Klasse. In den zwei zusätzlichen Wochenlektionen stehen neben theoretischen Inputs das selbständige Forschen, Experimentieren und Anwenden im Vordergrund. Hier sollen die Schülerinnen und Schüler nicht nur Wissen vertiefen, sondern auch komplexen Fragen mit Einsatz und Neugier begegnen können. Anhand ausgewählter Themen lernen sie wissenschafltiche Denk- und Arbeitsweisen kennen und üben sich darin, nicht sofort alles auf Anhieb zu verstehen und zu beherrschen. Sie eignen auch fächerübergreifende Kompetenzen an. Die Fähigkeit zum Beispiel, in einem Team Probleme zu lösen, spielt in Studium und Beruf eine zunehmend wichtige Rolle.
Damit die Schüler:innen zuerst im Gymnasium ankommen können, starten die Transfermodule erst im 2. Semester von GYM1. Sie enden in GYM4 nach dem 1. Semester mit dem Verfolgen eines Projektes. So bleibt genügend Zeit für die Vorbereitung der Maturprüfungen.
GYM1 bis GYM3
Zum Start legen die MINT-Schüler:innen Hand an und erkunden das Gehirn anhand von feinsten Schnitten. Das Thema wird später aufgenommen, um mit Hilfe von Modellen mehr über die Funktionsweise von Neuronen und neuronalen Netzwerken aufzunehmen. Parallel dazu werden technische "Denkweisen" erkundet. Es geht um informatisches Denken und den Bau und die Programmation von Robotern. Gegen Ende GYM2 geht es um grössere Zusammenhänge. Mit dem Geo-Informationssystem werden Lebensräume analysiert und anschliessend können die Schüler:innen selbst ein Terrain im Modell bebauen. In GYM3 kommt die Industrie zum Zuge: Wie können wir ohne Materialverlust Formen produzieren und diese für die Schokoladenverarbeitung benützen? Wie kann Licht zur Informationsübertragung benützt werden? Auch da können die Schüler:innen Theorie und Praxis verknüpfen. In der dunklen Jahreszeit geht es zudem um die Faszination, welche die Sterne ausüben.
Neben den Transfermodulen besuchen die Schüler:innen in dieser Zeit ein zweiwöchiges Praktikum im MINT-Bereich und erfahren in einer Summerschool den Forschungsalltag an der EPFL und der BFH.
GYM4
Im ersten Semester von GYM4 wird das Gelernte auf die Probe gestellt: Die Jugendlichen entwickeln in grösseren Gruppen ein Projekt für die Schule. Die Herausforderungen sind mannigfaltig. Nicht nur technische Schwierigkeiten müssen gemeistert werden, sondern die Organisation in der Gruppe ist ein wichtiges Thema. Dieses Abschlussprojekt ist freiwillig.
Zum Ende des Lehrgangs besuchen alle die TF Bern, an der die Schüler:innen nochmals so richtig in die Technik eintauchen können.
Der Ablauf
Einen Überblick über die Module und den Ablauf finden Sie auf unserem MINT-Plakat.
Praktikum
Eingebettet im Sonderwochenkonzept absolvieren MINT-Schülerinnen und -Schüler ein Praktikum. Ziel des zweiwöchigen Betriebs- oder Forschungspraktikums ist es, den Gymnasiasten und Gymnasiastinnen einen Einblick in die Arbeits- und Berufsrealität zu geben. Sie können erleben, wie technische oder naturwissenschaftliche Fragestellungen umgesetzt werden und erhalten die Möglichkeit, ihr Wissen und ihre erworbenen Kenntnisse ausserhalb der Schule einzubringen und anzuwenden.
Die Schüler und Schülerinnen suchen selbständig nach einer geeigneten Praktikumsstelle oder bewerben sich für einen Platz bei einer der Partnerorganisationen.
Das Praktikum muss bis Ende der Frühlingsferien der Schulstufe GYM3 (11. Schuljahr) abgeschlossen sein. Zur Kompensation der Zeit ist die Sonderwoche vor den Herbstferien in GYM2 frei und die Woche nach den Frühlingsferien je nach Wahl des Schwerpunktfaches in GYM2 oder GYM3.
Während des Praktikums werden Erfahrungen, durchgeführte Arbeiten und neu erworbenen Kenntnisse in einem Tagebuch festgehalten. Die gesammelten Informationen des Tagebuchs werden zu einem Poster verarbeitet und im Rahmen einer Abendveranstaltung (Postersession) im Mai von GYM3 an der Schule präsentiert.
Folgende Firmen und Verwaltungsstellen bieten unseren Schülerinnen und Schülern Praktikaplätze an:
Wissenschaftlicher Beirat
Der wissenschaftliche Beirat begleitet das Projekt unserer MINT-Klassen.
Durch die wertvolle Unterstützung und Beratung wird unter anderem auch die Vernetzung und Nutzung externer Kompetenzen gefördert.
| Beirat | Institut | |
|---|---|---|
| Herr Prof. Dr. med. Thierry Carrel | Herzchirurg / Professor | Universität Zürich |
| Herr Dr. Alain Gut | Director Public Sector Switzerland | IBM Switzerland, Zürich |
| Herr Walter Inäbnit | Haag-Streit AG, Köniz | |
| Herr Prof. Dr. Klemens Koch | Fachdidaktiker Chemie | Pädagogische Hochschule Bern |
| Herr Dr. Dr. h.c. Hans Kammer | Autor von Physikbüchern, langjähriger Lehrer Gymnasium Lerbermatt | HEP-Verlag |
| Herr Prof. Urs Muntwyler | Leiter des Photovoltaiklabors BFH-TI Grossrat Kanton Bern | Berner Fachhochschule, Technik und Informatik, Burgdorf |
| Frau Prof. Dr. Anja Skrivervik | EPFL-STI-LEMA, Lausanne |
Universitäten und Hochschulen
Eine enge Zusammenarbeit pflegen wir mit der EPFL Lausanne, an der unsere Schülerinnen und Schüler die Summerschool besuchen werden. Dort arbeiten sie eine Woche lang mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in verschiedenen Ateliers zusammen.
Intensiv ist die Zusammenarbeit auch mit der Universität Bern und der Berner Fachhochschule.
Gönnertum
In der Projektphase von 2012-2016 wäre Die MINT Klasse - Faszination Naturwissenschaften nicht möglich gewesen ohne die Unterstützung von:
- Haag-Streit Schweiz
- Jansen PrimeSteps Foundation
- Akademien der Wissenschaften Schweiz
- Metrohm Stiftung
- Hewlett Packard Schweiz
Wir danken herzlich!
Voranmeldung
Für die Aufnahme in Die MINT-Klasse ist eine elektronische Voranmeldung über diese Website erforderlich. Gleichzeitig kann in der offiziellen Online-Anmeldung (jaxforms) für den Bildungsgang im Feld "Bemerkungen" der Hinweis Anmeldung MINT-Lehrgang angebracht werden.
Kontaktperson
Möchten Sie mehr erfahren? Diese Chance bietet nur das Gymnasium Lerbermatt. Wenden Sie sich bei Fragen an Therese Lüthi.